Die gute alte Zeit
Es ist nur wenige Jahrzehnte her, da war ein Taschenmesser ein Teil der Grundausstattung eines jeden Mannes. Der Begriff „EDC“ war noch längst nicht erfunden und das Messer war in aller erster Linie ein Werkzeug, das täglich für die unterschiedlichsten Aufgaben genutzt wurde. Vor allem in der handwerklich arbeitenden Schicht, war dieser tägliche Begleiter völlig selbstverständlich.
Bei Robert Klaas ist diese längst vergangene Zeit noch allgegenwärtig. Betritt man die seit über 180 Jahren in Solingen ansässige Fertigungsstätte, hat man unwillkürlich das Gefühl, in eine Zeitmaschine gestolpert zu sein. Nach wie vor werden hier Taschenmesser nach alter, ehrlicher Handwerkstradition gebaut, genau so, wie es bereits in den 60er Jahren Gang und Gäbe war. Moderne CNC Fräsen, computergesteuerte Fertigungsprozesse oder gar ein Fließband sucht man hier vergebens. Dafür findet man Werkzeuge, die es so kaum noch gibt, Maschinen, die seit Jahrzehnten treu ihren Dienst verrichten und eine kleine Gruppe erfahrener Messermacher, die zum Teil bereits seit der Nachkriegszeit hier ihrem Handwerk nachgehen. Hier gibt es sie tatsächlich noch: die nach und nach aussterbenden Berufe wie den des Ausmachers oder des Reiders. Von der Montage über die Vernietung bis hin zum finalen Anschliff wird bei Rober Klaas jeder Fertigungsschritt von einem geübten Auge und einer erfahrenen Hand durchgeführt.
Vor allem in den USA sind die beiden Klaas Marken „Kissing Cranes“ und „Hen & Rooster“ nach wie vor ein beliebtes Stück deutscher Handwerkskunst.
Bei Robert Klaas kommen vor allem traditionelle Materialien wie Carbon- bzw. Edelstahl, Holz, Horn, Knochen oder auch Acryl zum Einsatz. Die Backen der Messer sind zumeist aus Neusilber oder Messing. Alle Robert Klaas Taschenmesser werden auf Polierscheiben mit Büffelleder von Hand abgezogen.